In der Musikgeschichte gibt es viele Beispiele dafür, wie Musik im politischen Spannungsfeld zwischen Anpassung und Widerstand steht. Einerseits gibt es Musiker und Komponisten, die sich an die
politischen Gegebenheiten anpassen und Musik schreiben, die den politischen Vorstellungen der Regierung entspricht. Andererseits gibt es Musiker und Komponisten, die sich gegen die politischen
Verhältnisse auflehnen und Musik schreiben, die Widerstand und Protest ausdrückt.
Ein Beispiel für Anpassung ist die Musik im nationalsozialistischen Deutschland. Die Regierung kontrollierte die Musikindustrie und bestimmte, welche Musik gespielt werden durfte. Viele
Komponisten passten sich den politischen Vorstellungen an und schrieben Musik, die den Idealen des Regimes entsprach. Andere Komponisten, wie beispielsweise Arnold Schönberg, wurden als
"entartet" bezeichnet und ihre Musik wurde verboten.
Ein Beispiel für Widerstand ist die Musik der 1960er Jahre in den USA. Viele Musiker und Bands, wie Bob Dylan und die Beatles, schrieben Musik, die sich gegen den Vietnamkrieg und die
Rassentrennung aussprach. Diese Musik wurde von vielen Menschen als Ausdruck des Widerstands gegen die politischen Verhältnisse wahrgenommen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Musik immer im Kontext ihrer Zeit und politischen Verhältnisse betrachtet werden muss. Musik kann sowohl als Mittel der Anpassung als auch des Widerstands
genutzt werden. Es liegt an jedem einzelnen Musiker und Komponisten, zu entscheiden, welche Rolle er in diesem politischen Spannungsfeld einnehmen möchte.
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Billie Holiday:
Lady Day: The Complete Billie Holiday On Columbia (1933-1944) (1940)
die goldenen Sieben:
Hofkonzert im Hinterhaus (Das Klingende Schlageralbum)
1937
Charlie and his Orchestra:
German Propaganda Swing
1941 - 1942
Gene Austin:
Bye Bye Blackbird
(1926)
Charlie and his Orchestra:
German Propaganda Swing
1941 - 1942
Miles Davis, John Coltrane u.a.
'Round About Midnight
(1957)